erstellt am: 25.11.2019 | von: Bruno Hentschel | Kategorie(n): Fundstücke, Hervorgehoben, Unterhaltung
Beitrag von Claudia Wendland
„Vorlesen ist die Mutter des Lesens“ hat schon Goethe gewusst – je mehr wir vorlesen, umso schlauer werden die Kinder. Das haben Studien wiederholt gezeigt. Und außerdem macht es Spaß, mit Mama, Papa, Oma, Opa, Tante, Onkel, Babysitter gemeinsam in Zauberwelten und um den Globus zu reisen, mit Meerjungfrauen zu schwimmen, mit Superfußballern Tore zu schießen und mit vielen anderen Helden Abenteuer zu erleben.
Um zu zeigen, wie wichtig und schön das ist, gibt es einmal im Jahr den bundesweiten Vorlesetag. In diesem Jahr läuft die gemeinsame Aktion der Stiftung Lesen, der Zeitung ZEIT und der Deutschen Bahn Stiftung am 15. November. Überall sind an diesem Tag Menschen in Aktion, um an vielen Orten Kinder für das Lesen und Vorlesen zu begeistern, auch zahlreiche Promis. 2018 haben mehr als 650 000 Menschen mitgemacht. Welche Termine, Vorleseorte und Vorleser es 2019 gibt, könnt ihr unter www.vorlesetag.de nachschauen.
Die Stiftung Lesen empfiehlt, jeden Tag 15 Minuten vorzulesen, Geschichten zu erzählen oder Bilderbücher anzuschauen. Hier findet ihr ein paar Ideen für Lesefutter.
Vorlesetag kann immer sein. Habt ihr Kinder, Enkel, Neffen, Nichten, Paten- oder Babysitter-Kinder im entsprechenden Alter? Dann werden euch die folgenden Buchtipps ganz sicher interessieren. Man kann gar nicht früh genug anfangen. Und wenn ihr euch über Vorlesebücher für 13-Jährige wundert, also für die, die längst lesen gelernt haben: Lasst euch gesagt sein, manche genießen auch in diesem Alter noch ein abendliches Leseritual vor dem Einschlafen.
Das erste „Hummel Bommel“-Buch von Britta Sabbag erreichte vor ein paar Jahren Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste. Zu den niedlichen Geschichten hat die Autorin einen „Vorgänger“ geschrieben: Das Pappbilderbuch „Die Baby Hummel Bommel – Gute Nacht“ zeigt, was das kleine Tierchen alles braucht, bevor es einschlafen kann. Perfekt fürs Gute-Nacht-Ritual.
„Puste die Wolken!“ heißt ein Mitmach-Bilderbuch mit tollen bunten und für Kinderaugen klar strukturierten Zeichnungen. Mitmachen bedeutet in diesem Fall: Auf jeder Doppelseite bitten die Tiere um Hilfe oder es gibt eine andere kleine Aufgabe. Das Buch wird geschüttelt, bepustet, feste gedrückt. Was dann passiert, sieht man auf der nächsten Seite. Das macht Riesenspaß.
Es ist zwar nicht neu. Aber es gehört in jedes Vorlese-Eltern-Großeltern-und-so-weiter-Regal: „Bist du meine Mama?“ ist ein Pappbilderbuch mit Überraschungsklappen. Ganz viele Tiere helfen dem frisch geschlüpften Küken auf der Suche nach seiner Mutter. Was es da alles zu entdecken gibt - eine lustige Hilfe während der heißen Phase des Spracherwerbs.
Ganz neu ist „Das NEINhorn“ von Marc-Uwe Kling. Das ewige Nein zu allem – kennen wir das nicht alle von den lieben Kleinen? Auch die Familie eines kleinen Einhorns, das im Herzwald zur Welt kommt, macht seine Erfahrungen damit. Denn obwohl es ständig gezuckerten Glücksklee bekommt, ist es nicht so erwartet lieb einhornig. Es sagt zu allem Nein. Und findet andere bockige Helden. Ob das gut ausgeht?
Ein Bilderbuch rund um Toleranz und die Liebe haben die Erfinder der berühmten „Grüffelo“-Figur mit „Die Schnetts und die Schmoos“ erschaffen. Grete ist eine „Schnett“ und Bernd ein „Schmoo“ auf dem Stern Sehrsehrfern. Niemals dürfen dort rote Schnetts mit blauen Schmoos spielen. Aber Grete und Bernd lernen sich kennen und mögen sich. Ach, wir warten alle auf das Happy-end.
Seine Geschichten sind Dauerbrenner und werden noch viele Generationen glücklich machen: „Das große Michael-Ende-Vorlesebuch“ fasst mehrere ausgewählte Märchen, Erzählungen und Gedichte des Schriftstellers zusammen. Kinder ab 5 Jahre lernen Jim Knopf, Momo, das Traumfresserchen und den Wunschpunsch kennen. Das muss sein. Das ist schließlich Weltliteratur – soooo schöne.
Petronella Apfelmus ist eine kleine Hexe, die mit Hirschkäfer Lucius, ihrem besten Freund in einem Apfel lebt. Sie erlebt lustige Abenteuer mit den beiden Kindern der Kuchenbrand-Familie. Ganz frisch auf dem Markt ist der mittlerweile siebte Band der Autorin Sabine Ständing: „Petronella Apfelmus – Hexenfest und Waldgeflüster“. Offiziell wird das Buch für Kinder ab acht Jahren empfohlen, wir empfehlen es aber bereits ab sechs.
Kinder lieben Sprachverdreher und Versprecher wie „Einmal Rozzamella und Matoten, bitte!“ Das Buch „Der Wechstabenverbuchsler“ ist quasi die zu diesem Spaß passende Riesenparty. Seit Herr Beckermann in eine Drehtür geraten ist und herausgeschleudert wurde, verdreht er alle Buchstaben. Bei ihm fliegen „wanderbure Letterschminge“ auf der Wiemenbluse. Einfach graßortig...
Juhu, in der Reihe „Die Schule der magischen Tiere“ gibt es einen weiteren Band. Passend zur Jahreszeit: „Die Schule der magischen Tiere: Eingeschneit“. Es ist wirklich toll dort. Denn wer Glück hat, findet in dieser Schule seinen besten Freund auf der ganzen Welt: ein magisches Tier, eines das sprechen kann.
„Spuk in der Weihnachtwerkstatt: Ein Weihnachtskrimi in 24 Kapiteln“ ist ein schöner Begleiter durch den Advent von Jo Pestum. Die beiden Hobbydetektive Leon und Phil versuchen herauszufinden, was in einem Wohnhaus nicht mit rechten Dingen zugeht. Die Suche auf dem Weihnachtsmarkt, im Wald und an anderen Orten ist von Carmen Hochmann sehr schön illustriert. Vorlesen kann so für Groß und Klein den Advent entschleunigen.
„Paulas Reise oder Wie ein Huhn uns zu Klimaschützern machte“ handelt von einer Familie, die den Spuren des Klimawandels folgt. Weil das Zwerghuhn von Tochter Paula (12) mitten im Dezember ein Ei legt. Die Autoren Jens und Jana Steingässer erklären kindgerecht das Umweltphänomen, das die Welt verändert. 150 Bilder zeigen tolle Naturaufnahmen aus aller Welt. Und das Buch ist übrigens komplett biologisch abbaubar, ohne giftige Rückstände. Aber, bitte bitte, nicht wirklich wegwerfen.
Luzie Alvenstein und ihr Freund Mats erleben magisch-fantatsische Abenteuer. Im neuesten Band von Anne Ruhe, „Die Duftapotheke. Das falsche Spiel der Meisterin“, reisen sie nach Paris, um ein Rätsel zu lösen. Doch dort droht ihnen Gefahr. Nicht zu gruselig, sondern genau richtig.
Vor 30 Jahren ist die Mauer gefallen. Aber wie war es eigentlich davor? „Alles nur aus Zuckersand“ von Dirk Kummer bietet eine wunderbare Grundlage und einen guten Anlass, über einen Teil der deutschen Geschichte zu sprechen, die selbst für Erwachsene schwer zu verstehen ist. Das Buch erzählt von Fred und Jonas und ihrer berührenden Freundschaftsgeschichte über alle Grenzen hinweg.
Cornelia Funke hat mit der Tintenwelt-Triologie, den „Wilde Hühner“-Büchern oder „Herr der Diebe“ große Erfolge gefeiert. Neu erschienen ist „Das Labyrinth des Fauns“, inspiriert von Guillermo del Torros Meisterwerk „Pans Labyrinth“. Die Geschichte spielt im Jahr 1944. Das Mädchen Ofelia hat Probleme mit seinem neuen Stiefvater. Wenn sie drei Aufgaben meistert, kann sie Prinzessin eines Königreichs voller verzauberter Orte und magischer Wesen werden.
Alle Bücher auch zum Bestellen:
Die Baby Hummel Bommel - Gute Nacht
Puste die Wolken! Mitmach-Bilderbuch ab 1 Jahr
Das NEINhorn
Die Schnetts und die Schmoos:
Das große Michael-Ende-Vorlesebuch
Petronella Apfelmus
Der Wechstabenverbuchsler
Die Schule der magischen Tiere
Spuk in der Weihnachtswerkstatt:
Paulas Reise:
Die Duftapotheke
Alles nur aus Zuckersand
Das Labyrinth des Fauns
Bildnachweis: shutterstock.de
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