Beanie-Mütze in drei Schritten

erstellt am: 31.10.2019 | von: Bruno Hentschel | Kategorie(n): Hervorgehoben, Mode, Tipps

aussagekräftiger Titel

Beanie-Mütze in drei Schritten

Beitrag von Claudia Wendland

Ob es die Kälte ist oder nur ein Bad-hair-day: Beanie-Mützen sind lässige Kopfbedeckungen für viele Gelegenheiten. Und definitiv für jeden Typ. Erst recht, wenn ihr euch ein ganz individuelles Exemplar selbst näht. Das ist auch für absolute Anfänger ein Leichtes. Nach der ersten wollt ihr bestimmt gleich die nächste als hübsches Accessoire selbst machen. Wie es geht, lest ihr hier.

Der Start: Ganz entspannt

aussagekräftiger TitelEine Beanie verzeiht: Das ist die wichtigste Information. Ob ihr erfahren an der Nähmaschine seid, nur gelegentlich mal etwas selbst macht oder mit Hand nur Knöpfe und aufgegangene Nähte flickt. Das ist egal. Es macht beim Nähen dieser Mützen gar nichts aus, wenn ihr keine Nähmaschine habt. Es sind nur wenige und kurze Nähte nötig. Die könnt ihr als Handarbeit schaffen.

Wenn da ein paar Stiche nicht ganz gerade sind: Kein Problem. Beanies werden eh aus dehnbaren Stoffen wie Jersey oder Fleece gemacht. Das heißt, eine mal etwas schief geratene Naht macht das Gesamtwerk am Ende nicht untragbar. Traut euch also. Und wenn ihr ganz sichergehen wollt. Vielleicht habt ihr ein heiß geliebtes, aber zum Beispiel leider eingelaufenes T-Shirt? Das könntet ihr doch für euren ersten Test nutzen. Upcycling liegt ja eh im Trend.

Der Stoff: Eure ganz persönliche Kombi

aussagekräftiger TitelNähen ist in. Und deswegen wächst die Zahl der Stoffgeschäfte stetig weiter. In fast jedem dürftet ihr Stoffzuschnitte oder meist preiswerte Reststücke finden können, die für eine Beanie reichen. Wenn ihr euch etwas von der Meterware abschneiden lasst, könnt ihr nach Herzenslust in aktuellen Trendfarben oder immerwährenden Lieblingsfarben schwelgen. Ihr könnt eher dünnen Baumwolljersey wählen, wärmeren Strick-Jersey, ebenfalls dehnbaren und dickeren Sweatshirt- oder Fleece-Stoff. Für den Anfang leichter und auch beim Hantieren nur mit Nadel und Faden einfacher ist das Nähen einer Beanie-Mütze mit Bündchen. Dadurch sind wirklich alle Stiche am Ende im Innern verborgen. Wie gesagt: Wie gerade sie sind, ist dann egal.

Bei der Kombination des normalen Stoffs mit dem gröber gewobenen Bündchenstoff ist alles möglich: Ton in Ton, Unifarbenes mit Unifarbenem im Kontrast, Uni zu Gemustertem, mal in der Mütze, mal im Bündchen, Mustermix. Egal, tobt euch aus.

Das Zubehör: Was ihr braucht

aussagekräftiger TitelDie drei Schritte zur Beanie sind: persönliches Schnittmuster basteln, Stoff zuschneiden, zusammennähen. Aber vor dem ersten Schritt steht etwas Vorbereitung. Wascht und bügelt Stoff und Bündchen zunächst einmal. Damit eure Mütze nicht nach dem Nähen beim ersten Waschen einläuft. Was ihr sonst noch braucht, sind Papier, Stift, Lineal, Papierschere, Maßband, Stoffmarkierstift oder Schneiderkreide, Stoffschere. Wenn ihr keine Markierer und Stoffschere habt, weil die Beanie für euch eine Premiere ist: Fürs Erste wird auch mal eine normale Schere reichen. Statt Schneiderkreide oder -stift könnt ihr auch einfach einen Kugelschreiber benutzen. Wer jemals seinen Namen mit so einem Stift in ein Etikett geschrieben hat, damit ein Kleidungsstück nicht verloren geht, weiß: Das hält eh nicht lang. Außerdem könnt ihr die Markierungen auf der späteren Innenseite des Stoffs malen. Dann sieht man sie nachher eh nicht mehr.

Das Schnittmuster: So leicht geht es nach Maß

aussagekräftiger TitelDas waren die Vorbereitungen. Kommen wir zu Schritt eins. Für das  persönliche Schnittmuster messt ihr euren Kopfumfang. Also mit dem Maßband einmal um den Kopf über Stirn und über den Nacken. Da wo später auch die Beanie mit dem Bund sitzen wird. Wenn ihr sie später über den Kopf zieht, soll sich der Stoff dehnen und wieder zusammenziehen, um gut zu sitzen. Deswegen braucht ihr nun nicht etwa ein Stück Stoff von der Breite eures Kopfumfangs. Sondern nur um die 90 Prozent. Das und die Art, wie wir das Schnittmuster fertigen wollen, ergeben folgende Rechnung (bei der wir als Beispiel einmal einen Kopfumfang von 58 Zentimetern wählen). Ersetzt diese 58 einfach durch euren Kopfumfang.

58 cm x 0,9

: 2

= 26,1 cm

Dazu rechnet ihr noch 1 Zentimeter Nahtzugabe: Ihr bräuchtet in diesem Fall deshalb ein Papier mit 27 Zentimetern Breite. Die Höhe des Papiers ergibt sich aus dem Ergebnis der ersten Rechnung. Das war im Beispiel die 26. Ersetzt sie einfach durch eure Zahl.

26 Zentimeter x 1,2 = 31,2 Zentimeter

Plus Nahtzugabe und gerundet muss das Papier dann also in diesem Fall eine Höhe von 32 Zentimetern haben. Zeichnet euch senkrecht einen Strich in die Mitte. Und teilt euch oben waagerecht mit einem Strich ein Drittel ab (im Foto links seht ihr die gestrichelten Linien).
aussagekräftiger TitelFaltet dann die Außenkanten links und rechts bis zur gestrichelten Linie in der Mitte. Und zwar nach hinten weg, so dass ihr eure Linien noch sehen könnt. Malt je einen Bogen von der Stelle, an der sich die beiden gestrichelten Linien kreuzen, bis zu den oberen Ecken. Schneidet mit einer Schere von den Ecken aus an den Bögen entlang – bis zum Kreuz. Wenn ihr das Blatt nun wieder auffaltet, habt ihr ein „halbes“ Schnittmuster mit zwei Bögen.

Das Zuschneiden: So schnell gemacht

aussagekräftiger TitelFür eure Beanie braucht ihr dieses Schnittmuster zweimal. Euer zugeschnittenes Stoffstück soll doppelt so breit sein und am Ende vier Bögen haben. Legt es zum Markieren Stoffrückseite. Malt mit dem Kreidestift oder eben einem Kugelschreiber ab, legt das Muster noch einmal genau auf Kante daneben. Malt noch einmal die Kontur ab. Und schneidet dann den Mützenteil mit seinen vier Bögen aus.

aussagekräftiger TitelFürs Zuschneiden des Bündchens nehmt ihr für die Breite des Stoffstücks euer Kopfmaß mal 0,7. Denn der Bündchenstoff ist dehnbarer als Jersey-Stoff. Und das ganze soll ja gut sitzen. Also im Beispiel:

58 cm x 0,7 = 40,6 cm

Plus 1 Zentimeter Nahtzugabe – und etwas gerundet – wären es in diesem Fall 41,5 cm.

Für die Höhe des Bündchen-Stoffstücks ist die Frage, wie eure Krempe aussehen soll. Eher unauffällig? Oder habt ihr einen gemusterten Bündchenstoff und wollt, dass das Muster zur Geltung kommt? Etwas zwischen 3 und 5 Zentimetern sieht gut aus. Weil der Stoff für die Krempe doppelt gelegt wird, gilt: 6 bis 10 Zentimeter hoch muss der Zuschnitt also sein.

Bündchen und Mütze: Nur sechs kurze Nähte

aussagekräftiger TitelEs sind wirklich nur sechs kurze Nähte nötig. Ihr seid also schon fast am Ziel. Die beiden kürzeren Seiten eures Bündchenstoffs aufeinander legen. Die schöne Seite – also zum Beispiel mit Muster – nach innen. Die kurzen Seiten zusammennähen. Und zwar nicht mit einem geraden Stich, sondern in einem Zickzackstich. Nur dann bleibt das Material dehnbar, ohne dass die Nähe reißen.

aussagekräftiger TitelDann den Stoff dieser Schlaufe doppelt legen. Und zwar diesmal so, dass die schöne Seite des Stoffs außen ist. Die Ränder der „offenen“ Seite aufeinander fixieren und zickzack zusammennähen.

 

 

 

aussagekräftiger TitelDie beiden äußeren Bögen des Mützen-Stoffstücks am Rand ebenfalls zusammennähen. Das muss nicht im Zickzack sein. Vorsicht wegen der richtigen Seite: Beim Nähen seht ihr die zukünftige Innenseite der Beanie.

 

 

 

aussagekräftiger TitelDann braucht ihr nur noch den letzten verbliebenen, kurzen Bogen mit dem langen Bogen beziehungsweise Rand zusammennähen. Das muss auch nicht im Zickzack sein.

 

 

 

Zusammenfügen: So wird es eine Mütze

aussagekräftiger TitelDreht die eigentliche Beanie nun herum, so dass die Außenseite zu sehen ist. Steckt vier Nadeln oder Klammern als Markierung im etwa gleichen Abstand an die Mütze. Das gleiche macht ihr mit vier Nadeln oder Klammern am Bündchen.

 

 

 

aussagekräftiger TitelNun fügt ihr, wie im Bild links, Mützenstoff und Bündchenstoff an den Nadeln oder Klammern zusammen. Also die Stoffkanten an jeweils einer Stelle mit Nadel und Klammer übereinander legen. Eine der beiden Klammern abnehmen. Und mit der noch verbliebenen Klammer beide Stoffe verbinden. Ihr solltet dabei darauf achten, dass die lange Mützennaht an der Stelle der Bündchennaht sitzt. Dann mit dem Zickzackstich einmal um die komplette Beanie den Mützenstoff und Bündchenstoff miteinander verbinden.

Und? Schon fertig

aussagekräftiger TitelSo, jetzt nur noch lose Fäden vernähen. Und fertig ist eure ganz eigene Beanie. War doch wirklich einfach, oder? Viel Spaß beim Tragen! Und vielleicht habt ihr schon Lust auf die nächste Stoffkombination.

 

 

 

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Bildnachweis: Claudia Wendland/Shutterstock.com