Himmel und Erde als Bratapfel

Von: Bruno Hentschel

Äpfel und Erdäpfel (Kartoffeln) mit Himmel und Erde zu umschreiben, hat eine lange Tradition. Im Rheinland gehören Blutwurst und Panhas aus der Pfanne dazu und heißt "Himmel un Ähd". Das ganze könnt ihr hervorragend mit Bratäpfeln präsentieren und das passt so richtig in die kalte Jahreszeit.
Alles, was ihr für das Gericht braucht, ist leicht zu bekommen: für den Kartoffelstampf 150 Gramm weichkochende Kartoffeln pro Person und die gleiche Menge Sellerie, außerdem einen Becher saure Sahne , Muskat, Pfeffer und Salz, einen Bund Thymian, Salat und Zwiebel für die Garnitur.
Welche Äpfel sind die richtigen für den Ofen?
Boskop denkt jeder sofort. Die zerfallen aber zu schnell im Ofen und lassen sich dann nicht mehr so gut präsentieren. Äpfel mit etwas mehr Süße halten besser die Form – versucht mal die Sorte Rubinette.
Welche Blutwurst eignet sich am besten?
Am besten eignet sich die Feine, ohne die großen weißen Schwartenstücke. Für vier mittelgroße Äpfel braucht ihr etwa 250 Gramm.

Zutaten für 4 Personen:

150 g weichkochende Kartoffeln
150 g Sellerie
4 mittelgroße süß-saure Äpfel (z.B. Rubinette)
1 Becher Saure Sahne
Geriebene Muskatnuss,
Schwarzer Pfeffer aus der Mühle,
Salz
1 Bund Thymian
250 g Blutwurst

Und so geht’s:

1. Kartoffeln und Sellerie schälen, würfeln, in ein Sieb geben und kürz abspülen. In einen großen Topf mit einem Finger breit Wasser geben und sparsam salzen. Bei kleiner Hitze mit geschlossenem Deckel köcheln lassen.

2. Gelegentlich in den Topf sehen und umrühren. Nach ca. 15 Minuten den Deckel abnehmen und die Flüssigkeit langsam verkochen lassen. Am Ende soll kein Wasser abgeschüttet werden, damit alle wertvollen Inhaltstoffe des Gemüses erhalten bleiben und nicht im Ausguss verschwinden.

3. Inzwischen die Äpfel so enthaupten, dass der Stiel erhalten bleibt. Mit einem Kugelausstecher oder einem kleinen scharfkantigen Löffel die Äpfel aushölen und eine Wand von ca. drei Millimetern stehen lassen. Wenn die Flüssigkeit fast verdampft ist und die Kartoffeln weich sind, den Topf mit dem Gemüse vom Herd nehmen, Saure Sahne unterheben und ruhen lassen.

4. Blutwurst fein würfeln und das Apfelinnere zerkleinern. Die Hälfte der Zwiebel in Ringe schneiden, in einer Pfanne mit etwas Butter glasig dünsten und zum Garnieren beiseite stellen.

5. Die andere Hälfte der Zwiebel würfeln und zusammen mit der Wurstmasse und dem Thymianzweig anbraten. Wenn die Masse zerfallen ist, das zerkleinerte Apfelinnere unterrühren, salzen pfeffern und den Thymianzweig entnehmen.

6. Masse gehäuft in die Äpfel füllen, in eine Ofenform stellen und bei 180 Grad ca. 20 Minuten backen. Die Apfeldeckel beim Backen neben die Äpfel legen. Die Bratäpfel sind fertig, wenn Saft austritt und sich auf der Füllung eine leckere Kruste gebildet hat.

7. Das Gemüse im Topf mit einem Stampfer pürieren und evtl. mit Pfeffer, Salz und Muskat nachwürzen.

8. Anrichten: Salatblatt zuunterst auf den Teller, einen schönen Kleks Püree draufsetzen und als Krönung den Apfel mit aufgelegtem Deckel. Bratapfelsaft aus der Ofenform mit einem Löffel darüber geben, Zwiebelringe und etwas Thymian dazulegen und servieren.

Dazu pass am besten ein Bier, der Kölner bevorzugt sein Kölsch – der Düsseldorfer sein Alt. Ein Gläschen Spätburgunder harmoniert aber auch wunderbar mit den Röstaromen der Bratäpfel.

Bildnachweis: Bruno Hentschel