erstellt am: 01.12.2019 | von: Bruno Hentschel | Kategorie(n): Haus und Garten
Von: Annette Stassen
Neuer Name, alte Sache: Was Gärtner schon lange als Stecklingsvermehrung kennen, heißt als Trend gerade „Regrowing“. Wie ihr es auch nennt – Spaß macht es allemal, aus einer Pflanze immer wieder neue nachwachsen zu lassen, und mit einigen Gemüsesorten funktioniert das sogar im Wasserglas.
Kräuter wie Thymian, Salbei und Lavendel, aber auch viele Blühpflanzen wie Flieder und Hortensien lassen sich ganz unkompliziert vermehren. Das Prinzip ist immer das gleiche: Von einem zehn bis 15 cm langen Trieb eventuell vorhandene Blüten und alle unteren Blätter entfernen. Diesen „Steckling“ in einen Pflanztopf mit spezieller (nährstoffarmer) Anzuchterde oder einer Mischung aus torffreier Blumenerde und Sand setzen und leicht angießen. Wenn ihr den Topf jetzt gut schützt, zum Beispiel mit einer Plastiktüte (Gefrierbeutel), und er es in den folgenden Wochen immer schön warm und feucht hat, zeigen sich schon bald die ersten Blättchen oder Triebe.
Mit derselben Methode könnt ihr aus Gemüseteilen, die ihr sonst wegwerfen würdet, für immer frischen Nachschub in der Küche sorgen. Am schnellsten funktioniert das mit Lauchzwiebeln oder Porree: Schneidet die Stange etwa drei Zentimeter über der Wurzel ab und stellt dieses Stück samt Wurzel in einem Glas Wasser an einen hellen, möglichst warmen Ort, zum Beispiel auf die Fensterbank. Damit nichts müffelt, ab jetzt spätestens jeden zweiten Tag das Wasser wechseln. Das war’s schon mit der Arbeit: Nach wenigen Tagen zeigt sich das erste Grün, und ihr könnt euch am frischen Lauch bedienen oder eure selbst gezogenen Frühlingszwiebeln ernten.
... ist vor dem Sellerie: Viele Salatsorten, Staudensellerie, aber auch Zitronengras müsst ihr ab jetzt nur noch einmal kaufen, wenn ihr dem Strunk oder einem übrig gebliebenen Stängel anschließend ein zimmerwarmes Fußbad genehmigt. Mit dem Gemüsebeet auf dem Fensterbrett spart ihr Zeit und Geld, habt wenig Aufwand und viel Freude – und rund ums Jahr einen kleinen Vorrat von eurem Lieblingssalat, gesunde Sprossen oder einen knackigen Snack griffbereit. Die Erntemenge bleibt natürlich überschaubar; wenn ihr Lust auf mehr bekommt, könnt ihr die jungen Pflanzen mit ihren feinen Wurzeln aber einfach in Erde setzen und bei ausreichender Wärme auf dem Balkon oder der Terrasse weiterwachsen lassen.
Ein bisschen dauert es schon, bis ihr aus einem Strunk in Wasser oder Erde neue Selleriestangen ernten könnt. Wenn euch der markante Geschmack aber eh wichtiger ist als die Knabberei, probiert doch mal unser Rezept für selbstgemachte Gewürzpaste aus Selleriegrün aus – das sprießt schon nach wenigen Tagen und gibt Suppen, Saucen und Eintöpfen, Risotto, Quark und Dips raffinierte Würze. Die frischen grünen Blättchen mit Salz und Oliven- oder Rapsöl fein pürieren, mit ganz wenig Pfeffer abschmecken, in ein heiß ausgespültes Glas füllen und immer mit Öl bedeckt halten oder in einem Eiswürfelbehälter einfrieren.
Bildnachweis: shutterstock.com
Haus und Garten
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