Gegenüber sieht’s soooo lecker aus

erstellt am: 01.04.2019 | von: Bruno Hentschel | Kategorie(n): Fundstücke

aussagekräftiger Titel

Gegenüber sieht’s soooo lecker aus

Beitrag von Claudia Wendland

Neigt ihr auch zum Selbstbetrug beim Essen? Ihr bestellt euch den Salat, vielleicht noch mit magerem Hühnchen, und euer „Mitesser“ entscheidet sich für irgendetwas mit einem Berg Pommes? Gott, sieht das lecker aus. Das kann der ja alleine gar nicht schaffen. Da kann man sich ja wohl mal was mopsen, oder? Männer beschweren sich gerne über diesen Greifvogel-Effekt bei Frauen. Was ist da eigentlich los? Mit uns. – Keine Sorge, nichts Schlimmes.

Wenn die Vernunft uns leitet

aussagekräftiger TitelDer Greifvogel schwebt fast bewegungslos über seiner Beute, zielt, schnappt zu und vertilgt. Ganz ehrlich, da kann doch ein noch so leckerer, kalorienarmer, vitaminreicher Salat vor uns stehen. Wenn auf dem Teller gegenüber ein paar knusprige Pommes duften, werden wir alle ganz schnell zu Greifvögeln (das gilt übrigens nicht nur für Frauen).
Männer verstehen aber oft nicht, warum wir uns dann nicht einfach selbst gleich welche bestellen. Dabei ist das doch gar nicht so schwer zu begreifen. Es ist doch klar: Bei dem Blick auf die Speisekarte haben wir mit Vernunft bestellt. Uns für etwas Gesundes entschieden. Etwas, das am besten auch noch gut für die Linie ist. Die Beschreibung klang doch auch ganz toll. Da war alles noch abstrakt. Also nur in unserem Kopf.
aussagekräftiger TitelUnd dann kommt das Essen. Wir sehen, was auf dem anderen Teller liegt. Und es riecht auch noch so verflixt gut. Es ist in erreichbarer Nähe. Also: Schweben, zielen, schnappen. Hm, lecker. Und noch mal schnappen. Während wir schnappen könnte es im schlimmsten Fall passieren, dass der Gatte, Lebensgefährte oder Freund deshalb einschnappt.

Männer ticken anders – auch beim Essen

aussagekräftiger TitelWenn Restaurantbesuche so aussehen, dann hat das zunächst mit einem grundlegenden Unterschied zwischen Männern und Frauen zu tun. Das Robert-Koch-Institut beispielsweise beobachtet die Ernährung der Deutschen auch mit Blick aufs abweichende Verhalten der Geschlechter. Und eine Umfrage zeigt: Der überwiegende Teil der Männer isst grundsätzlich mehr als Frauen und auch mit mehr Genuss. Frauen hingegen ernähren sich bewusster, fettarmer und abwechslungsreicher (wenn auch meist nicht wegen der Gesundheit, sondern der Figur). So erklärt sich schon mal die unterschiedliche Bestellung im Restaurant.

Nun könnten unsere Männer meckern, wir könnten doch aus Erfahrung lernen. Uns beim nächsten Mal doch selbst mal so was gut Riechendes ordern. Das Missverständnis ist: Wir haben doch gar nichts gemacht. Wir haben doch nur so ein itzibitzikleines Bisschen probiert. So ist unsere Wahrnehmung. Obwohl wir womöglich deutlich mehr stibitzt haben. Und das liegt an einem psychologischen Phänomen.

Beiläufiges Essen

aussagekräftiger TitelDenn das Problem ist: Was nicht auf unserem Teller gewesen ist, das haben wir auch nicht gegessen. Es ist ein bisschen so wie mit dem Naschen vor dem Fernseher. Da mümmelt man ja auch schon mal so einiges an Popcorn, Schokolade oder Chips weg, ohne dass man es bewusst merkt. Nicht umsonst warnen Ernährungs-Experten gerade deshalb davor, beim Fernsehgucken zu snacken.

Das Stückel-Problem

aussagekräftiger TitelAuch beim „Stückeln“ kann uns unsere Wahrnehmung austricksen, so dass wir am Ende mehr gegessen haben als wir glauben. Nehmen wir den Fall einer Bekannten. Sie hat es sogar geschafft, dass wir eine Essweise bei Kaffeekränzchen nach ihr benannt haben. Nun will ich sie nicht outen. Aber nennen wir sie einfach mal Heike. Das passende Wort dafür wäre dann Heiken.

Essen heiken geht so: Man nimmt sich ein Stück Torte und isst es genüsslich. Danach lehnt man ein weiteres Angebot freundlich ab. So etwa mit den Worten „Nein, danke, das wäre mir zu viel.“ Dann entschließt sich Heike beim Plaudern um. Sie schneidet eine „wiiiiinzige Spitze“ von einem weiteren Stück Torte. Und wenige Minuten später noch mal so ein winziges Scheibchen.

Ihr ahnt es schon. Am Ende ist ein zweites Stück vertilgt. Und jetzt wird es witzig. Wenn man sie fragt, hat sie definitiv „doch nur ein Stück“ gegessen. Und, um noch etwas aus dem Nähkästchen zu plaudern: Bei Käse- und Wurstplatten macht Heike es übrigens nicht anders.

Am Ende gleicht sich alles aus

aussagekräftiger TitelWir können aus all dem lernen. Oder wir lassen es einfach. Unsere Männer beschweren sich über unsere Greifvogel-Qualitäten? Macht nichts. Schließlich gibt es auch bei vielen Männern lustige Vogel-Effekte. Zum Beispiel den Geier-Effekt. Das ist der, bei dem alles, was auf unserem Teller übrig bleibt, in seinem Bauch landet. „Isst du das noch? Nee, oder?“, fragt er und hat es auch schon aufgespießt. Dann ist es schon verschluckt, bevor wir antworten können.

Da gleicht sich doch am Ende alles wieder aus. Also: Guten Appetit! Oder, wie der Kölner sagen würde: Man muss och jönne könne (für Nicht-Rheinländerinnen: Man muss auch gönnen können).

 

 

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