Salz: Essen wir zu viel oder zu wenig?

verschiedene Salzarten auf Löffeln

erstellt am: 16.07.2018 | von: Leoni | Kategorie(n): Gesundheit, Hervorgehoben, Ratgeber

verschiedene Salzarten auf Löffeln

Salz: Essen wir zu viel oder zu wenig?

Von: Vera Kleinken

Um das "weiße Gold" Salz drehen sich viele Mythen - zu viel Salz ist ungesund, zu wenig Salz ist ungesund... aber wie viel ist zu wenig oder zu viel? Und stimmen die Vorurteile überhaupt? Wir haben nachgeforscht.

Herkunft und Arten

Saline SalzBerichte über Salz finden sich schon in den alten Hochkulturen, wie den Ägyptern oder Römern. Damals war Salz ein kostbares Gut, das ganze Städte zu Reichtum verhalf und sogar Kriege hervorrief. Erst im 19. und 20 Jahrhundert wurden weitere Methoden entwickelt, um Salz zu gewinnen, wodurch Salz zum Alltagsprodukt wurde. Mittlerweile gibt es Salz für uns im Supermarkt für wenige Cent zu kaufen - und eine große Auswahl gibt es auch noch.

Die üblichste Form ist wohl das Kochsalz. Dieses Salz wurde aufwendig bearbeitet und raffiniert, sodass es fein und leicht zu streuen ist. Alle natürlichen Mineralien gehen in diesem chemischen Prozess aber verloren. Naturbelassene Salze sind Meersalz, Steinsalz oder Siedesalz.

Um Meersalz herzustellen wird Meerwasser getrocknet - das was übrig bleibt ist das Salz. Ein Problem des Meersalzes, das sich in den letzten Jahren herausgestellt hat, ist die Anzahl von Mikroplastikpartikeln im Salz. Da sich tonnenweise Plastik im Ozean befindet und sich dieses in Kleinstteile auflöst, ist es nicht verwunderlich, dass sich Plastik mittlerweile auch im Meersalz findet. Im Meersalz finden sich noch andere Mineralien wie Calcium und Magnesium.

Steinsalz wird in Bergwerken abgebaut - vor Millionen Jahren befanden sich dort die Urmeere, weswegen dort nun Salz vorzufinden ist. Ein Plastikproblem ergibt sich so hierbei Gott sei Dank nicht. Auch im Steinsalz findet man Reste von Calcium und Magnesium.

Siedesalz wird im Süßwasser von Gestein gelöst und die Flüssigkeit später eingedampft - übrig bleibt das Salz.

Teure, spezielle Salze sind übrigens nicht besser oder schlechter als andere - hier verdient sich vor allen Dingen die Marketingabteilung viel Geld. Das beliebte Himalayasalz zum Beispiel ist nichts weiter als rosa gefärbtes Steinsalz.

Empfohlene Dosis

Salz in HandIst Salz nun gesund oder ungesund? Fakt ist, dass Salz lebensnotwendig ist, denn Salz spendet uns Natriumchlorid. Ohne Natriumchlorid könnten wir nicht überleben. Es regelt unseren Wasserhaushalt, unseren Blutdruck, spendet uns Calcium und sorgt dafür, dass unsere Muskeln und Nerven richtig funktionieren. Unerlässlich also. Natrium ist hauptsächlich in Salz vorhanden, aber auch zum Beispiel in Oliven und Reis.

Das Problem ist das Maß, in dem wir Salz zu uns nehmen - meist nämlich viel zu viel. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt ca. 5 Gramm pro Tag, das ist ungefähr ein Teelöffel. Im Durchschnitt essen Europäer aber rund 6-9 Gramm täglich. Salz versteckt sich nämlich in vielen Lebensmitteln: Brot, Wurst und Fleisch, Knabbereien, Süßigkeiten und Fertigprodukten. Wir nehmen also viel "unsichtbares" Salz zu uns.

Pauschal kann man die Frage, ob Salz gesund oder ungesund ist, also nicht beantworten. Denn wer zu wenig oder zu viel isst, kann gesundheitliche Folgen erleiden. Auch wenn die These, dass zu viel Salz zu einem erhöhten Blutdruck führt, umstritten ist, so sollten Bluthochdruckpatienten das Höchstmaß von 5 Gramm Salz am Tag nicht übersteigen und auf Fertiggerichte verzichten.

Tipp: Um euren Salzkonsum etwas zu minimieren, solltet ihr erst nach dem Garen salzen. Außerdem könnt ihr versuchen, vermehrt andere Gewürze zum würzen zu benutzen.

Zusätze im Salz

Salz in SchüsselWenn ihr normales Kochsalz kauft, ist euch bestimmt schon aufgefallen, dass viele Salze Zusätze haben. Zum Beispiel Jod oder Fluorid. Jod ist sehr wichtig für den menschlichen Körper. Er kann ihn nicht selbst herstellen, deshalb muss Jod über die Nahrung aufgenommen werden. Die WHO befand vor Jahrzehnten, dass Deutschlands Böden zu wenig Jod enthalten und somit wurde das Land zum "Jodmangelgebiet" erklärt - daraufhin wurde jodiertes Salz eingeführt. Doch Jod im Salz ist umstritten, sodass einige Hersteller nun auch Salz ohne Jod anbieten. Generell besteht die Sorge, dass wir zu viel Jod zu uns nehmen - denn jodiertes Salz ist schließlich in vielen Lebensmitteln vorhanden. Diese Sorge ist unbegründet, solange wir uns an die empfohlene Menge Salz halten sowie auf eine gesunde Ernährung mit wenig Fertigprodukten achten. Wenn ihr jedoch an einer Schilddrüsenüberfunktion leidet, vielleicht auch unwissentlich, dann kann jodiertes Salz schnell zu einer "Überdosis" führen.

Mit Fluorid bereichertes Salz soll die Zähne vor Karies schützen - doch eine Zahnpasta mit Fluorid reicht vollkommen aus. Generell ist es immer am besten Lebensmittel zu kaufen, die so weit es geht naturbelassen sind. Das gilt auch für Salz. Jodiertes Salz kann jedoch auch Sinn machen - je nachdem wie eure gesamte Ernährung aussieht. Eine kleine Auswahl an Salzen, sodass ihr beim Kochen variieren könnt, kann also eine Lösung sein.

Tipp: Das könnt ihr tun, wenn ihr euer Gericht versalzen habt.

Himalaya Salz, feine Körnung 1 kg

Unraffiniert und somit zu 100% naturrein, ohne Zusätze und unbehandelt.
bei amazon.de

Himalaya Salz, grobe Körnung, 250g

Durch den natürlichen Eisengehalt pink gefärbtes Steinsalz.
bei amazon.de

grobes Meersalz (1 kg)

Ohne Zusätze, unbehandelt und nicht jodiert. Für die Salzmühle geeignet.
bei amazon.de

Ur-Salz naturbelassen, (1 x 5 kg)

Naturbelassen, unbehandelt und ohne Zusätze.
bei amazon.de

Salz und Pfeffer Mühle

2er Set mit Keramikmahlwerk.
bei amazon.de

Gesundheit

Bildnachweis: iStock.com/Manuta | iStock.com/imv | iStock.com/Ismailciydem | iStock.com/YelenaYemchuk