erstellt am: 17.02.2017 | von: Bruno Hentschel | Kategorie(n): Freizeit, Tiere
Von: Ina Dahm
Letzte Woche habt ihr unsere Katze Hummel kennengelernt und nun geht es weiter mit ihren Abenteuern.
Hummel verbrachte die ersten Tage nach ihrem Einzug unter den Schränken in unserem Haus. Sie war eigentlich nur als kleiner, schwarzer Schatten gegenwärtig – manchmal sahen wir sie durch die Wohnung huschen, den Puschelschwanz eingezogen und mit gehetztem Blick, als sei der Teufel hinter ihr her. Ansonsten erzählten nur die Katzenhaare und das leere Futterschälchen am Morgen von der Anwesenheit ihrer Majestät.
Nach ein paar weiteren Tagen sahen wir sie schließlich gar nicht mehr, nicht unter den Schränken, nicht unter dem Sofa, nicht hinter dem Tisch. “Hummel ist in den Keller gezogen“, berichtete mein Sohn eines nachmittags. „Sie lebt dort zwischen den Weihnachtskisten.“
Ich begann mich zu fragen, ob die Katze jemals wieder glücklich werden würde. Ob sie ihre Ängste überwinden könne, und ob es möglich wäre, dass wir Freunde würden. Ich hatte viel gelesen darüber, dass man Katzen Zeit geben muss, sich einzuleben. Aber Hummel machte natürlich ein besonderes Drama aus dieser Zeit.
Nach einigen weiteren Tagen geschah jedoch etwas höchst Seltsames. Eines morgens bemerkte ich Hummel, die, den Kopf hoch erhoben aus dem Schlafzimmer schlich, als hätte sie in ihrem Leben nie etwas anderes getan. „Nanu“, sagte ich überrascht. „Wo kommst du denn her?“
Doch kaum hatte sie mich gesehen, war sie natürlich schon wieder auf der Flucht und entkam über die Treppe – in bester Schauspieler-Manier voller Panik, als vermutete sie, ich würde sie direkt fressen wollen. Ich ging ins Schlafzimmer, immer noch stutzig darüber, das Tier tatsächlich am helllichten Tag gesehen zu haben - und dann noch in Gefilden, die sie bisher noch nie betreten hatte. Das glaubte ich zumindest.
Unter dem Bett, direkt unter meinem Kopfende, fand ich schließlich ein Handtuch voller Katzenhaare – der untrügliche Beweis dafür, dass Hummel dort gewesen sein musste. Ich beschloss, das Handtuch liegenzulassen und wartete gespannt auf den Abend. Und tatsächlich: nachdem das Licht aus und Ruhe eingekehrt war, hörte ich das leise Tapsen kleiner Katzenpfötchen auf dem Holzboden. Hummel schlich ins Zimmer - direkt unter mein Bett und rollte sich dort zusammen. Mir wurde ganz warm ums Herz – und das Gefühl, permanent von meiner Katze abgelehnt zu werden, wich dem Gefühl einer innigen Zuneigung.
Hummel schlief noch einige Wochen unter meinem Bett. Tagsüber tat sie, als wären wir Todfeinde, aber nachts suchte sie meine Nähe. Erst als sie sich tatsächlich an uns gewöhnt hatte und sich regelmäßig ihre Streicheleinheiten auf andere Weise holte, suchte sie sich andere Schlafplätze. Doch es gibt immer wieder Phasen, in denen sie vor, neben oder unter dem Bett schläft – wahrscheinlich je nach ihrer mentalen Stimmung und davon abhängig, ob sie meine Nähe wirklich ertragen kann.
Freut Euch auf „Hummel die Feinschmecker-Katze“!
Bildnachweis: istock.com/lisaaMC | Ina Dahm
Tiere
Du hast nun mindestens einen Beitrag ausgewählt, der Dir besonders gut gefällt. Wenn Du diesen Beitrag speichern und entsprechend bei deinem nächsten Besuch wiederfinden möchtest, kannst Du Dich hier kostenlos anmelden.