erstellt am: 04.07.2019 | von: Bruno Hentschel | Kategorie(n): Hervorgehoben, Mode, Tipps
Von: Annette Stassen
„Problemzonen kaschieren“, „So verdeckst du deine Schwachstellen“ – Stylingtipps und Schummeltricks in sogenannten Ratgebern, wie wir vermeintliche Schönheitsmakel mit Stoffen, Schnitten oder Farben, diesem Make-up oder jener Frisur wegmogeln, gibt es reichlich. Aber wer sagt eigentlich, was das richtige Aussehen ist? Und wie wichtig ist das?
Zu dick der Po, der Busen zu klein oder Speck an den Hüften, Beine nicht lang genug, Haare zu dünn, zu glatt, zu kraus, die Haut gefleckt, gefaltet oder gedellt – fast erschreckend lesen sich viele Interviews mit Frauen zu ihrem Selbstbild. Ausnahmslos jede hat irgendetwas an ihrer äußeren Erscheinung auszusetzen, und manche quälen sich von ihrer Jugend bis ins höhere Erwachsenenalter mit der Vorstellung, „einfach nicht hübsch genug“ zu sein. Witzig, geistreich und gebildet, warmherzig oder humorvoll, erfolgreich, freundlich, hilfsbereit – dass sie mindestens einiges davon auch sind und allein dadurch liebenswert und anziehend auf andere wirken, scheint für die Einschätzung der eigenen Attraktivität oft kaum eine Rolle zu spielen.
Dabei sind wir fast alle mit niemandem sonst so streng und ... oberflächlich wie mit uns selbst. Partner und Kinder, Freundinnen, selbst unsere Haustiere finden wir genau richtig, wie sie sind. Wir geraten mal aneinander, schimpfen, streiten und versöhnen uns – aber das, was zählt: Zuneigung, Wertschätzung und Verbundenheit, hat mit Äußerlichkeiten nichts zu tun, und auf den Gedanken, andere immer wieder wegen derselben vermeintlichen äußeren Unzulänglichkeiten zu bekritteln, kämen wir auch nicht.
An wem oder was messen wir, was die richtige Figur oder Frisur ist? Und wer sieht eigentlich so aus? Was sind realistische Ziele für uns? Vorbilder können in allen Lebensbereichen und in jedem Alter gut und wichtig für uns sein. Sie inspirieren, können Mut machen und geben Orientierung. Mehr nicht. Die eigenständige, unverwechselbare Persönlichkeit, die andere und wir selbst schätzen, können wir nur dann entwickeln, wenn wir von unseren Vorbildern höchstens etwas lernen, nicht: sie kopieren wollen.
Bei allem Idealismus: Wohlfühlen wollen und sollen wir uns alle, auch beim Blick in den Spiegel. Ein hübsches Äußeres macht das leichter – und natürlich können und dürfen wir Spaß an Mode oder Kosmetik haben und uns freuen, wenn wir mal ein Kompliment bekommen. Ein bisschen Eitelkeit, dass wir uns pflegen und so kleiden und zurechtmachen, wie es uns gefällt, gehört zu einer gesunden Selbstachtung; wirklich attraktiv aber macht etwas anderes: Männer wie Frauen jeden Alters fühlen sich am meisten angezogen von Menschen, die mit sich im Reinen sind.
Wer sich selbst annimmt und mag, strahlt Sicherheit, Zufriedenheit und Unabhängigkeit aus; vor allem aber fühlt es sich besser an als ewige Zweifel am eigenen Aussehen. Seid nett zu euch! So freundlich, wie wir anderen begegnen, können wir auch zu uns selbst sein. Wie wäre es, wenn ihr eure innere Stimme beim nächsten Blick in den Spiegel einfach mal etwas Nettes sagen lasst – so, als würdet ihr gerade eure beste Freundin treffen? Mit einer Sportart, die euch Freude macht, entwickelt ihr neben Kraft und Beweglichkeit auch ein positives Körpergefühl und Selbstbewusstsein. Das könnt ihr mit ein bisschen „Mentaltraining“ noch unterstützen – die Belohnung sind der Abschied von „Problemzonen“ und eine rundum gute neue Haltung.
Bildnachweis: shutterstock.com
Tipps
Mode
Du hast nun mindestens einen Beitrag ausgewählt, der Dir besonders gut gefällt. Wenn Du diesen Beitrag speichern und entsprechend bei deinem nächsten Besuch wiederfinden möchtest, kannst Du Dich hier kostenlos anmelden.