erstellt am: 18.02.2019 | von: Leoni | Kategorie(n): Gesundheit, Hervorgehoben, Ratgeber
Von: Leoni Schmidt
Mittlerweile tauchen immer mehr Produkte in unseren Supermärkten auf, die sich „laktosefrei“ auf das Etikett schreiben. Leicht kommt da der Gedanke auf, dass es sich dabei um einen Modetrend handelt, der sich nun immer mehr durchsetzt.
Was oft dabei vergessen wird: viele Menschen leiden unter einer Laktoseintoleranz ohne es zu wissen und finden das nun vermehrt heraus. Verzichten sie dann eine Weile auf Milchzucker, merken sie oft, dass es ihnen besser geht.
Wir sagen euch alles, was ihr zu dieser Unverträglichkeit wissen müsst!
Laktose oder genauer gesagt Milchzucker, kommt auf natürliche Weise nur in der Muttermilch und Milch von Säugetieren vor. Laktose besteht aus zwei Zuckermolekülen, die miteinander verbunden sind: Glukose und Galaktose. Diese beiden Moleküle sorgen dafür, dass unser Körper aus dem Zucker, Energie gewinnen kann.
Unser Körper kann diese beiden Moleküle aber nur einzeln aufnehmen und muss sie daher erst in ihre Bestandteile aufspalten. Für diese Aufspaltung ist das Enzym Laktase zuständig. Ist zu wenig Laktase im Körper vorhanden, kann der Körper den Milchzucker nicht aufspalten. Dann spricht man von einer Laktoseintoleranz.
Als Säugling ist unser Körper darauf ausgerichtet, sich nur von Muttermilch zu ernähren – deswegen produziert er genug Laktase. Wird das Kind dann von der Milch entwöhnt, stellt sich das Verdauungssystem langsam auf andere Nahrungsmittel um – er produziert dann deutlich weniger Laktase.
Nimmt ein Erwachsener dann mehr Milchzucker auf, als die übrig gebliebene Laktase es im Körper spalten kann, bleiben Reste davon im Darm übrig. Der Milchzucker gelangt in den Dickdarm, wo er von den Darmbakterien zersetzt wird. Dabei entstehen Gase, die zu Beschwerden führen. Diese Laktoseintoleranz ist somit genetisch veranlagt und wird primäre Laktoseintoleranz genannt. Die genetische Vererbung zeigt sich deutlich, wenn man Menschen aus verschiedenen Nationen anschaut. In Skandinavien haben rund 2-3 % eine Laktose-Unverträglichkeit, während es in Süditalien rund 70 % sind. In Asien sind es sogar rund 90 % der Menschen, die keine Laktose vertragen.
Eine Laktoseintoleranz kann aber auch durch Erkrankungen auftreten. Ein Beispiel dafür, ist eine Erkrankung des Magen-Darm-Traktes. In dem Fall spricht man von einer sekundären Laktoseintoleranz. Konnte die Krankheit geheilt werden, kann sich die Laktasebildung wieder erholen und somit die Unverträglichkeit wieder verschwinden.
Durch die unverdaute Laktose, setzten die Bakterien im Dickdarm einen Vergärungsprozess frei. Dabei werden verschiedene Stoffe und Gase freigesetzt, die hauptsächlich im Bauch, aber auch in anderen Regionen des Körpers, Beschwerden auslösen können. Treten bei euch vermehrt folgende Symptome auf, könnt Laktoseintoleranz der Auslöser sein:
In dem Fall ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen und euch auf eine Intoleranz testen zu lassen. So könnt ihr euch sicher sein, dass ihr Milchzucker nicht vertragt und könnt ihn besser umgehen.
Die meisten Betroffenen kommen mit einer geringen Menge Milchzucker ganz gut zurecht. Das heißt, es muss nicht unbedingt komplett auf Laktose verzichtet werden. Wenn man irgendwo essen geht, kann man es häufig auch schwer verhindern.
Wer auf Nummer sicher gehen will, kann vor dem Essen, Medikamente einnehmen, die Laktase enthalten. Diese sind häufig als Tabletten oder Kaudragees erhältlich. Die Meinungen, ob diese wirklich helfen, gehen jedoch auseinander. Wissenschaftlich nachgewiesen konnte die Wirkung bisher nicht. Probiert einfach mal aus, ob sie für euch funktionieren, genauso wie die Menge an Laktose, die ihr vertragt.
Wer ganz auf Laktose verzichten möchte, hat mittlerweile durch die vielen alternativen Produkte eine breite Auswahl. Wichtig ist darauf zu achten, dass ihr genügend Kalzium zu euch nehmt, welches zu einem großen Teil in Milchprodukten vorhanden ist.
Natürlich liegt der Gedanke nahe, dass Laktoseintoleranz ein Modetrend ist und sich plötzlich viele einreden, dass sie unter so einer Unverträglichkeit leiden. Ob es jetzt tatsächlich mehr Menschen sind, die unter einer Intoleranz leiden, ist nicht nachgewiesen. Fakt ist jedoch, dass mehr Milchunverträglichkeiten als solche identifiziert werden.
Das liegt zum einen daran, dass die bewusste Ernährung in der Gesellschaft, viel mehr in den Vordergrund gerückt ist. Wir denken mehr über unser Ernährung und unser Essverhalten nach und hören genauer hin, wenn uns unser Körper Signale sendet.
Zum anderen können Nahrungsmittelunverträglichkeiten heutzutage viel besser diagnostiziert werden als früher. Was heute eine Laktoseintoleranz ist, wurde damals schnell als unruhiger Magen oder empfindliche Verdauung abgetan.
Verzichtet ihr auf bestimmte Lebensmittel?
Wenn ihr nun auch mehr auf Laktose verzichten wollt, können euch folgende Produkte dabei helfen:
Der Laktosenavigator: Bei Laktoseintoleranz
Laktase-Tabletten
Happy Healthy Food
Bildnachweis: shutterstock.com/Alexander Prokopenko | shutterstock.com/Elvira Koneva | shuttestock.com/beats1 | shuttestock.com/Dmytro Zinkevych
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