Richtig handeln: Erste Hilfe Maßnahmen

erstellt am: 12.07.2018 | von: Leoni | Kategorie(n): Gesundheit, Ratgeber


Richtig handeln: Erste Hilfe Maßnahmen

Von: Fabienne Glatow

Innerlich hofft man zwar, dass man nie in so eine Situation kommen wird... aber was, wenn man wirklich mal Zeuge eines Unfalls ist oder auf offener Straße jemand umkippt? Sollte das der Fall sein, gilt es keine Zeit zu verlieren und richtig sowie überlegt zu handeln.

Die ersten Grundsätze

Tritt nun doch einmal eine Notsituation auf, ist der wichtigste Grundsatz: Ruhe bewahren. Ihr helft keinem damit, wenn ihr panisch werdet. Versucht lieber einen kühlen Kopf zu bewahren und euch einen Überblick der Gesamtsituation zu verschaffen. Als nächstes geht es daran, schnellstmöglich Hilfe zu holen und den Rettungsdienst per Notruf zu alarmieren. Versucht den oder die Verletzten, wenn möglich, nicht allein zu lassen. Redet mit ihnen, fragt sie nach ihrem Namen und dem heutigen Datum. So nehmt ihr ihnen die Angst, lenkt sie ab und haltet sie bei Bewusstsein, bis Hilfe eintrifft. Versucht zusätzlichen Schaden durch Gaffer zu verhindern, die nur Platz an der Unfallszene verschwenden. Videos und Fotos mit dem Handy zu machen sind ein absolutes No-Go!

Den Unfallort sichern

Bei einem Verkehrsunfall helfen zu wollen ist an und für sich kein Problem. Dabei sollte aber nicht die eigene Sicherheit gefährdet werden. Ist die Unfallstelle mit einem Warndreieck abgesichert, kann mit den betroffenen Personen gesprochen werden. Am gefährlichsten sind undichte Tanks oder Treibstoffleitungen, die Benzin verlieren. Dann besteht eine akute Brandgefahr. Sind Personen noch in Fahrzeugen eingeklemmt, versucht diese besser nicht selbst zu retten. Sie könnten schwere Verletzungen haben, die erst von den Ersthelfern begutachtet werden sollten. Es empfiehlt sich immer, erst auf die Rettungskräfte zu warten, es sei denn, das Fahrzeug steht in Flammen. Dann müssen die Personen so schnell wie möglich außer Gefahr gebracht werden.

Offene Wunden

Nicht jeder Mensch kann gut Blut sehen. Wird einem bei dem Anblick selber schnell schlecht oder schwindelig, überlasst das Versorgen einer Wunde lieber jemandem, der kein Problem damit hat. Stark blutende Verletzungen sollten meist hoch gehalten werden, damit der Betroffene nicht zu viel Blut verliert. Hat er blasse, kalte Haut, klagt über Schwindel oder Übelkeit und hat einen langsamen oder auch sehr schnellen Puls? Dann steht die Person möglicherweise unter Schock. Wenn ihr sie flach auf den Boden legt, kann sie sich wieder langsam beruhigen. Seht ihr einen Fremdkörper in der Wunde, dann versichert euch zunächst, wie groß dieser ist. Kleinere Fremdkörper wie Splitter können vorsichtig mit einer Pinzette entfernt werden. Bei größeren solltet ihr die Finger davon lassen und vorsichtig drum herum verbinden. Sie können eine wichtige Ader getroffen haben und stoppen dadurch den Austritt von Blut aus der Wunde. Später im Krankenwagen oder Krankenhaus wird dieser fachgerecht entfernt.

Stabile Seitenlage

Mit der stabilen Seitenlage wurde wahrscheinlich jeder von uns schon mal konfrontiert, als er für den Führerschein einen erste Hilfe Kurs absolvieren musste. Aber wie genau ging das jetzt nochmal? Nehmen wir an, jemand verliert vor euren Augen das Bewusstsein. Die Person atmet, ist aber nicht weckbar. Dann habt ihr das zu tun:

  1. Kniet euch neben den Betroffenen
  2. Startet an der euch zugewandten Körperseite des Verletzten
  3. Winkelt den Arm nach oben ab
  4. Danach ist die andere Seite an der Reihe: Hier wird der Arm komplett über den Brustkorb gelegt sowie das Bein angewinkelt
  5. Über das Knie des angewinkelten Beins zieht ihr den Betroffenen zu euch heran
  6. Dieser sollte sich dann auf eure Seite rollen
  7. Jetzt müsst ihr nur noch den Kopf überstrecken, den Mund öffnen und die Hände nah an den Körper platzieren

Herz-Lungen-Wiederbelebung

Anders sieht die Situation aus, wenn die betroffene Person nicht mehr hör- und spürbar atmet. Dann muss sofort mit einer Reanimationsmaßnahme begonnen werden:

  1. Platziert eure Hände im untere Drittel des Brustbeins (entspricht ca. der Mitte des Brustkorbs)
  2. Mit gestreckten Armen müsst ihr jetzt 30 Mal mindestens fünf - sechs cm tief eindrücken
  3. Danach haltet ihr dem Betroffenen die Nase zu und atmet zweimal tief in den geöffneten Mund
  4. Der Rhythmus besteht aus 30 x Drücken, 2 x Beatmen
  5. Das solange durchführen, bis der Rettungswagen eintrifft

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