Alternatives Gärtnern

erstellt am: 20.05.2019 | von: Bruno Hentschel | Kategorie(n): Haus und Garten


Alternatives Gärtnern

Von: Claudia Wendland

Schön gemütlich in eurem Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon Kaffee trinken ist das eine. Den Kaffeesatz für alternatives Gärtnern zu nutzen, das andere. Es funktioniert nicht nur sehr gut – es ist auch noch unbedenklich und hilft euch, die Pflanzen in Beeten und Töpfen zu pflegen. Hier ein paar Tipps, was ihr außerdem recyceln könnt und wer und was euch sonst noch ganz umweltfreundlich helfen kann.

Küchenreste, die eure Pflanzen stärken

Ohne Umweg über einen Komposter oder Komposthaufen gibt es in eurer Küche einiges Nützliches für eure Pflanzen. Besagte Kaffeereste gehören dazu. Den Kaffeesatz müsst ihr dazu nur rund um eure Blumen und anderen Pflanzen verteilen und unter die Erde mischen. Kalten Kaffee könnt ihr auch halb und halb mit Wasser mischen und mal fürs Düngen der Blumen im Freien oder auch drinnen nutzen. Für Teereste und Teesatz gilt übrigens das gleiche. Die Inhaltsstoffe darin sind allerdings schwächer.

Aber auch mit Gemüsewasser oder zerstoßenen Eierschalen könnt ihr eurem Grün etwas Gutes tun. Ihr müsst das Wasser mit den darin gelösten Mineralien beziehungsweise Nährstoffen nur kalt werden lassen. Dann könnt ihr damit Gießen. Bei den Schalen entsteht zugegebenermaßen etwas mehr Arbeit. Gebt sie zum Beispiel in ein Handtuch und klopft sie klein. Dann lasst ihr sie in einem Gefäß mit Wasser ein oder zwei Tage stehen. Danach könnt ihr auch diese Flüssigkeit zum Gießen nutzen. Sie ist ein wunderbarer Kalklieferant.

Tierische Unterstützung hegen und pflegen

Die beste natürliche Düngung ist Kompost. Dort seid ihr auf tierische Helfer angewiesen. Auch solche, die euch an anderer Stelle vielleicht stören. Immer häufiger berichten Hobbygärtner von Asseln, die sich auf Obst und Gemüse tummeln. Da wollt ihr sie selbstverständlich nicht haben. Statt der chemischen Keule gibt es eine andere Möglichkeit. Denn die Krabbeltiere sind nützlich für uns. Sie futtern nämlich eigentlich am liebsten abgestorbene Pflanzenteile. Warum also nicht das Umzugsunternehmen für die kleinen Gartenhelfer spielen? In einer umgedrehten Tonschale mit feuchter Wolle sammeln sich die Asseln und können dann vorsichtig aufgekehrt und zum Kompost gebracht werden. Falls ihr, wie viele Menschen, Asseln irgendwie eklig findet: Vielleicht hilft euch der Gedanke, dass sie keine Insekten, sondern kleine Krebstiere sind...

Grabegabel: Lebensretter für Nützlinge

Wichtig für die Qualität eures Bodens sind selbstverständlich auch Regenwürmer. Sie fressen ebenfalls Pflanzenreste und lockern gleichzeitig die Erde auf. Noch immer enden viel zu viele Tiere unter der scharfen Klinge von Spaten und Schaufeln. Wenn ihr nicht eh schon eine habt: Denkt doch mal über eine Grabegabel zum Ausbuddeln, Einbuddeln und Auflockern nach. Durch die Zinken dieser Werkzeuge geraten Regenwürmer und andere Gartenbewohner wie Tausenfüßler nicht in Gefahr.

Pflanzenschutz ohne Chemie

Kommen wir von den hilfreichen Tieren zu den ungewünschten. Fadenwürmer (Nematoden) zum Beispiel, igitt, die in Gemüsebeeten Kartoffeln und Kohl schaden. Statt zur Chemie zu greifen könnt ihr hier Ringelblumen pflanzen. Und mit den richtigen Beetpartnern lassen sich auch andere Probleme lösen. Lavendel schützt Rosen vor Blattläusen oder Basilikum eure Tomaten vor Mehltau.
Mischkulturen können auch Unkraut verhindern. Bodendecker sind dafür das beste Beispiel: Sie unterdrücken ungewollte Pflanzen. Besonders, wenn sie selbst dicht wachsen. Das wären zum Beispiel Teppich-Knöterich oder -Sedum, Dickmännchen, Golderdbeere oder Elfenblume.
Wenn ihr Bodendecker neu anschafft und euch das Wachstum nicht schnell genug geht: Es gibt einen kleinen Trick, mit dem ihr das Ganze etwas beschleunigen könnt. Im Herbst die Pflanzen teilen und mit etwas Abstand wieder einpflanzen. Die Lücken schließen sich bald – und es entsteht schneller eine größere grün bewachsene Fläche.

Umweltfreundlich: Anzucht und Saat ohne Plastik

Auch beim Anziehen oder Aussäen könnt ihr übrigens umweltfreundlich arbeiten. Ihr könnt auf die oft üblichen Unmengen an kleinen Kunststofftöpfchen verzichten. Formt zum Beispiel aus Zeitungspapier kleine Behälter für die Samen oder Pflänzchen. Oder ihr füllt die Anzuchterde zum Beispiel in halbierte, aufrecht stehende Toilettenpapierrollen, zerteilte Haushaltspapierrollen oder in die Schalen leerer Eierkartons.
Hierzu findet Ihr auch Tipps beim Naturschutzbund NABU.
Wenn ihr keine Lust auf solche Basteleien habt: Es gibt auch vollständig abbaubare Töpfe aus Pflanzenfasern oder kleine Jutetöpfe im Handel.

Fertige Helfer für alternatives Gärtnern findet ihr hier:

Vier Bonsaibäume

mit ökologisch abbaubaren Pflanztöpfen sowie Kokos-Tabletten, inkl. Anleitung, Holz-Sticks und Samen.
bei amazon.de

Pflanzenschutz- und Düngemittel:

Selbst gemacht! Bio Garten Praxis.
bei amazon.de

Unkraut natürlich bekämpfen:

Gärtnern ohne Gift, Die richtigen Maßnahmen für Wege, Rasen, Ziergarten und Gemüse.
bei amazon.de

Damenspatengabel geschmiedet

in einem Stück geschmiedet und gehärtet
bei amazon.de

Regen- und Gartenstiefel

mit Komfort-Einlegesohle.
bei amazon.de

Steckkomposter

Der wetterbeständige Kompostsilo besteht aus insgesamt 24 Brettern (vorgefertigter Bausatz).
bei amazon.de

Auch interessant

Bildnachweis: shutterstock.com