erstellt am: 18.08.2017 | von: Bruno Hentschel | Kategorie(n): Fundstücke, Unterhaltung
Von: Stella Volkenand
Marie Curie? Kennt jeder. Jeanne d‘Arc? Schon tausend Mal gehört. Aber was ist mit Khutulun, Nancy Wake oder den Mirabal-Schwestern? Auch diese Frauen haben Geschichte geschrieben – und trotzdem sind sie den meisten Menschen unbekannt. Dabei sind ihre Erlebnisse spannend, unglaublich und inspirierend. Wir stellen Euch drei geheime Heldinnen der Geschichte vor. Wetten, dass Ihr noch nie von Ihnen gehört habt?
Heute heiraten wir aus freien Stücken die Liebe unsere Lebens. In der Mongolei des 13ten Jahrhunderts war das allerdings nicht so selbstverständlich. Arrangierte Ehen standen besonders bei hochrangigen Familien auf der Tagesordnung. Das galt auch für Khutulun, die Tochter des damaligen Herrschers über Zentralasien und Nachfahrin des berühmten Dschingis Khan. Khutulun wählte allerdings lieber ihren eigenen Weg – und der war mehr als außergewöhnlich. Sie forderte ihre Verehrer zu einem Ringkampf heraus. Die Abmachung war dabei immer die gleiche: Wer Khutulun besiegte, dürfe sie heiraten. Im Fall von Khutuluns Sieg aber erhielt sie 100 Pferde als Preis. Eine riskante Wette, die Khutulun immer wieder gewann – bis sie schlussendlich 10.000 Pferde besaß und einen Mann heiratete, in den sie sich verliebt hatte.
Die Schwestern Patria, Minerva und Maria Teresa Mirabal wuchsen gemeinsam in der Dominikanischen Republik unter der Herrschaft des Diktators Trujillo auf. Nach ihrem Jura-Studium wussten die Schwestern: So kann es in unserem Land nicht weitergehen. In den fünfziger Jahren starteten sie unter dem Decknamen „Die Schmetterlinge“ eine Reihe riskanter, politischer Untergrundaktionen mit dem Ziel, den Diktator zu stürzen. Selbst lange Inhaftierungen unter schlimmsten Bedingungen konnten sie nicht aufhalten. Tragischerweise erreichten die Mirabal-Schwestern ihr Ziel erst mit ihrem Tod: Als das Trujillo-Regime sie im Jahr 1960 hinrichten ließ, brach unter der Bevölkerung eine Welle der Empörung aus. Diese trug dazu bei, dass nur sechs Monate später das Regime gestürzt wurde.
Zu behaupten, Nancy Wake sei eine außergewöhnliche Persönlichkeit, ist fast untertrieben: Die australische Journalistin war eine selbst-betitelte Liebhaberin guter Weine und französischer Männer – und Staatsfeind Nummer eins der Nazis im besetzten Frankreich. Im zweiten Weltkrieg begann Wake als britische Spionin zu arbeiten und rettete mehreren hundert Soldaten das Leben. Weil die smarte Australierin bei ihren Missionen dem deutschen Militär immer wieder zuvor kam, erhielt sie den Codenamen Weiße Maus – la souris blanche. Im Jahr 1943 setzte die Gestapo sogar ein Kopfgeld von fünf Millionen Franc auf die Spionin aus – eine damals unvorstellbare Summe. All das half wenig, denn gefasst wurde Wake nie. Sie überlebte den Krieg und starb erst im Jahr 2011 im Alter von 98 Jahren. Ihr Geheimnis beschrieb sie so: „Ich hatte keine Angst. Ich war immer zu beschäftigt, um Angst zu haben.“
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Fundstücke
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